Lichtenvoorder Straße

Stadtteil: Büttgen

amtlich benannt am 25. August 1971 durch den Rat der Gemeinde Büttgen

heutiger Verlauf: Gladbacher Straße bis Glehner Straße

früher: Ackerland

Länge der Straße: 805 m

Der Straßenname erinnert an die Partnerschaft mit der niederländischen Gemeinde Lichtenvoorde, die von 1971 bis 1981 Partnergemeinde der Gemeinde Büttgen war. In der Niederschrift der Sitzung des Rates der Gemeinde Büttgen vom 25. August 1971 finden wir folgenden Eintrag: “Um die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Büttgen und Lichtenvoorde in das Bewußtsein der Bevölkerung zu bringen und um dieses Partnerschaftsverhältnis auch nach außen in unserer Gemeinde zu dokumentieren, wird vorgeschlagen, die Verbindungsstraße Gladbacher-/Jan-van-Werth-Straße, parallel zur Umgehungsstraße im südlichen Baugebiet, als Lichtenvoorder Straße zu benennen.“ [1] Die Ratsmitglieder folgten einstimmig diesem Vorschlag. Am 18. September 1971 wurden vom Bürgermeister van Bastelaar aus Lichtenvoorde und dem Büttgener Bürgermeister Eduard Klüber die Partnerschaftsurkunden ratifiziert und im Anschluss daran das Straßenschild an der Lichtenvoorder Straße enthüllt.[2] Da nach der Zusammenlegung der Gemeinde Büttgen mit der Gemeinde Kaarst zur neuen Gemeinde Kaarst die Größenverhältnisse der beiden Partnergemeinden nicht mehr stimmig waren, wurde die Partnerschaft zum 01.01.1982 beendet. [3]

Büttgen, Lichtenvoorder Straße, 18. September 1971, Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit der niederländischen Gemeinde Lichtenvoorde. Begrüßung der Delegation an der Lichtenvoorder Straße
18. September 1971, Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit der niederländischen Gemeinde Lichtenvoorde. Begrüßung der Delegation an der Lichtenvoorder Straße
Büttgen, Lichtenvoorder Straße,  Unterzeichnung der Urkunden durch die Vertreter beider Gemeinden vor dem Büttgener Rathaus (v.l.: Bürgermeister van Bastelaar, Sekr. Poort, Bürgermeister Klüber, Gemeindedirektor Möllmann)
Unterzeichnung der Urkunden durch die Vertreter beider Gemeinden vor dem Büttgener Rathaus (v.l.: Bürgermeister van Bastelaar, Sekr. Poort, Bürgermeister Klüber, Gemeindedirektor Möllmann)
Büttgen, Lichtenvoorder Straße,  Partnerschaftsurkunde
Partnerschaftsurkunde
Büttgen, Lichtenvoorder Straße,  5. Juni 1972, Eröffnung der Ausstellung "Grünendes Lichtenvoorde" im Büttgener Rathaus
5. Juni 1972, Eröffnung der Ausstellung "Grünendes Lichtenvoorde" im Büttgener Rathaus
Anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Eduard Klüber im Juli 1974 überreicht ihm der Bürgermeister der Partnergemeinde Lichtenvoorde einen  Keramikwandteller mit Gemeindewappen
Anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Eduard Klüber im Juli 1974 überreicht ihm der Bürgermeister der Partnergemeinde Lichtenvoorde einen Keramikwandteller mit Gemeindewappen
Büttgen, Lichtenvoorder Straße, Trophäen des Schwimmwettkampfes zwischen dem VfS Büttgen und Livo, dem Schwimmverein der Partnergemeinde Lichtenvoorde
Trophäen des Schwimmwettkampfes zwischen dem VfS Büttgen und Livo, dem Schwimmverein der Partnergemeinde Lichtenvoorde

Eine bedeutende Rolle in der Partnerschaft mit Lichtenvoorde spielten der Schüler- und Jugendaustausch sowie die Pflege sportlicher und kultureller Kontakte. So nahm eine Abordnung der neuen Gemeinde Kaarst im Mai 1975 an der Eröffnung und Einweihung eines kombinierten Hallen- und Freibades in der Partnergemeinde Lichtenvoorde teil und es wurde zwischen dem Verein für Schwimmsport Büttgen und dem Schwimmverein Livo ein Wettkampf ausgetragen. [4]

 

Die Lichtenvoorder Straße, von der fünf Stichstraßen in Verbundsteinpflasterung in östlicher Richtung abzweigen, verläuft von der Gladbacher- bis zur Glehner Straße. An Wohnbebauung finden wir Doppelhaushälften als Reihenhäuser in 1 ½ geschossiger Bauweise mit Garagen. 1973 wurde auf der nördlichen Seite der Straße ein Schulgebäude errichtet, das zunächst bis 1979 vom Gymnasium genutzt wurde [5] und in das dann 1979 die katholische Grundschule Einzug hielt. [6] 2011 wurde die Schule erweitert und nach Schließung und Abbruch der Gemeinschafts-Grundschule an der Römerstraße zogen auch die Schüler dieser Schule im September 2011 an den Schulstandort Lichtenvoorder Straße. Der Schulname lautete nunmehr Gemeinschafts-Grundschule der Stadt Kaarst im Ortsteil Büttgen. [7] Im Dezember 2011 wurde die Schule auf Empfehlung des Schulausschusses vom Stadtrat umbenannt in Grundschule Budica, Gemeinschaftsgrundschule mit katholischem Teilstandort.[8] Außer den Schulgebäuden sind eine Sporthalle und Außensportanlagen sowie ein öffentlicher Kinderspielplatz vorhanden. Der Spielplatz ist mit neuen Spiel- und Klettergeräten bestückt. In vielerlei Hinsicht etwas Besonderes ist der Doppelseilzirkus, da er von den Kindern selbst entworfen worden ist. Der Spielplatz wurde am 07.09.2012 von Bürgermeister Franz-Josef Moormann offiziell freigegeben.[9]

 

Büttgen, Lichtenvoorder Straße, Die Gemeinschaftsgrundschule Budica im Stadtteil Büttgen, eine von sechs Grundschulen der Stadt Kaarst, wird zurzeit von ca. 300 Schülerinnen und Schülern besucht.
Die Gemeinschaftsgrundschule Budica im Stadtteil Büttgen, eine von sechs Grundschulen der Stadt Kaarst, wird zurzeit von ca. 300 Schülerinnen und Schülern besucht.
Büttgen, Lichtenvoorder Straße, Die Gemeinschaftsgrundschule Budica im Stadtteil Büttgen
Die Gemeinschaftsgrundschule Budica im Stadtteil Büttgen
Büttgen, Lichtenvoorder Straße, Der von Kindern entworfene Spielplatz an der Grundschule Budica mit dem "Doppelseilzirkus", einem von der Berliner Seilfabrik extra für Kaarst entwickelten Spielgerät.
Der von Kindern entworfene Spielplatz an der Grundschule Budica mit dem "Doppelseilzirkus", einem von der Berliner Seilfabrik extra für Kaarst entwickelten Spielgerät.

 

Am Ende der Lichtenvoorder Straße stehen auf der südlichen Seite, kurz vor der Glehner Straße, zwei große Mehrfamilienhäuser mit Autoabstellplätzen. Nach dem Abbruch des alten Hauses der Familie Lemm-Hambloch an der Ecke Lichtenvoorder-/Glehner Straße entstand 2011 auch dort ein großes Mehrfamilienhaus. Ebenfalls im Jahr 2011 wurde das freiliegende Grundstück auf der südlichen Seite Ecke Bruckner-/Lichtenvoorder Straße als Neubaugebiet erschlossen und die durch das Wohngebiet bis zur Lärmschutzwand der L381 führende Straße Offenbachstraße benannt.

 

28.08.2015


 

[1] StA Kaarst N 71, Niederschriften der Sitzungen des Büttgener Gemeinderates 1971 - 1972

[2] Wochenspiegel der Gemeinde Büttgen, Nr.36 vom 17.09.1971

[3] StA Kaarst, Niederschrift der Sitzung des Kulturausschusses vom 08.12.1981

[4] Wochenspiegel der Gemeinde Kaarst, 23. Mai 1975 / 1. Jg. Nr.20

[5] Kaarster Wochenspiegel, Nr.29 vom 10.08.1979; Servaes, Franz-Wilhelm: Chronik des Gymnasiums Büttgen/Georg-Büchner-Gymnasiums. In: 25 Jahre 1974 – 1999 Gymnasium Büttgen/Georg-Büchner-Gymnasium, S. 6 ff.

[6] Kaarster Wochenspiegel, Nr.29 vom 10.08.1979

[7] NGZ vom 09.09.2011; StA Kaarst, Niederschrift der Sitzung des Schulausschusses vom    13.09.2011

[8] StA Kaarst, Niederschrift der Sitzung des Kaarster Stadtrates vom 15.12.2011, NGZ vom 16.12.2011

[9] NGZ vom 08.09.2012

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